7 Dinge, die ich vor meiner ersten Reise nach Afrika gerne gewusst hätte
Es gibt eine Reihe von Dingen, die wir uns in Europa nicht so klar machen. Ganz ehrlich, ich war trotz gründlicher Vorbereitung ziemlich ahnungslos. Hier 7 Dinge, die ich gerne vorher gewusst hätte:
1. Kommunikation nach der Ankunft
Es ist sinnvoll, sich über die Kommunikation kurz nach der Landung Gedanken zu machen. Wer keine World-Sim-Card sein Eigen nennt, sondern nur einen ganz normalen Mobilfunkvertrag in Deutschland hat, kann unter Umständen nur noch ganz kurz oder gar nicht mehr telefonieren und hat keinen Internet Zugang. Also muss sehr schnell eine lokale SIM-Card her. Die gibt es in der Regel sehr günstig außerhalb des Flughafens zu kaufen, kann aber bedenkenlos auch von irgendeinem fliegenden Händler am Flughafen selbst gekauft werden, ist nur etwas teurer. Ganz wichtig ist auch, speziell für den Reisetag für ausreichend Ladung bei Ankunft zu sorgen. Am besten ein altes (aufgeladenes) Handy mitnehmen, denn vermutlich wirst du keine Nano-Sim-Karte bekommen. Sollte dich jemand abholen, z. B. ein Fahrer vom Hotel, lass dir schon vorher Namen, alle Nummern und Foto per Whatsapp schicken, damit du weisst, wie er heisst, wie er aussieht und wie du ihn am Tag deiner Ankunft am besten erreichen kannst. Dazu ruf ihn schon vor deiner Reise an, telefonieren und persönlicher Kontakt sind wichtig.
2. EIn bisschen Cash
Wechsle am besten einen kleinen Betrag (50 Euro) direkt bei der Ankunft am Flughafen. Damit du Landeswährung hast, um z. B. eine SIM Card zu erstehen, den Taxifahrer oder die Kofferträger zu bezahlen, falls du welche in Anspruch nehmen möchtest. Hier gibt es feste Raten, lass dich nicht davon abbringen, nur den lokal üblichen Preis zu bezahlen. Um den zu erfahren, frage bereits bei der Hotelbuchung oder vor Ort das Flughafenpersonal oder mitreisende Gäste. Generell gibt es für Taxifahrten oder Motorbike-Fahrten feste Preise. Da wir als Weiße diese oft nicht kennen, werden schon mal Mondpreise verlangt. Besser ist es, den Preis zu kennen und das Geld passend zu haben.
3. Geldautomaten
Geld an ATMs zu bekommen, ist in Großstädten zwar jederzeit möglich, jedoch nicht so zuverlässig, wie bei uns. So gibt es Stromausfälle, manchmal ist der Geldautomat einfach leer/außer Betrieb und der nächste eine Tagesreise entfernt. Aus diesem Grund nehme ich zur Sicherheit immer ausreichend Bargeld mit. Euros sind beliebt und lassen sich sowohl in Hotels als auch Banken gut tauschen.
4. Mit Händen essen wie ein Experte
In ganz Afrika wird viel mit der Hand gegessen. Hier werden zuvor meist 2 große Schalen mit Wasser und einem Fläschchen Spüli gereicht, um sich die Hände zu waschen. Die eine Schale ist für vor dem Essen gedacht, die andere für danach. Ein Ritual, das man nicht ablehnen sollte – auch wenn man plant, mit Besteck zu essen. Es kommt dir vielleicht seltsam oder im Einzelfall etwas unhygienisch vor, wenn z. B. mehrere Personen hintereinander dasselbe Wasser benutzen. Am Ende des Vorgangs wird die Hand dann aber noch einmal mit frischem Wasser aus der Kanne abgespült und alles ist gut. Und jetzt das Wichtigste: Wenn du mit der Hand isst, dann bitte nur mit der rechten Hand essen. Die linke Hand einzusetzen, ist ganz ähnlich wie in Indien, nicht akzeptabel. Um Fufu und Suppe elegant zu essen, musst du kleine Bällchen mit Mulden formen und darin die Fleischstückchen und Soße elegant zum Mund befördern. Zwischendrin die Finger abzulecken ist auch respektlos und eher nicht üblich. Nach dem Essen aber gar kein Problem. Dann kommen auch Zahnstocher zum Einsatz, auf denen stundenlang herumgekaut werden kann. Noch ein Tipp: In den meisten Fällen wird ein Buffet aufgebaut. Du bedienst dich. Sei dabei vorsichtig und lade nicht zuviel auf. Denn nicht aufgegessene Teller sind nicht gern gesehen.
5. Zieh dir was Schönes an. (Get dressed to the occasion)
Afrikaner legen großen Wert auf Kleidung. Nur sportliche Freizeit/Outdoor Kleidung ist nicht genug. Auf meiner ersten Reise ging es mir so, dass ich permanent underdressed war. Das war peinlich. Nimm dir mindestens einen Look, inklusive Schuhe mit, in denen du aussiehst als würdest du bei uns gleich in die Oper gehen. Bitte nicht einfach mit den staubigen Sneakern, die logischerweise ihre besten Tage schon hinter sich haben, im Haus deiner Gastgeber aufschlagen (oder den Chief oder eine Kirche besuchen oder einer Hochzeit beiwohnen …)
6. Komm nicht mit leeren Händen. (Hou, they are not coming empty handed…)
Fremden eine Mahlzeit anzubieten, ist ein Zeichen des Respekts und der Gastlichkeit. Für den Fall, dass du privat eingeladen wirst, was jederzeit vorkommen kann, ist es wirklich eine gute Idee, von zu Hause kleine Geschenke mitzunehmen (USB-Sticks, Postkarten aus der Heimat, Gummibärchen für die Kinder). Aber auch ganz klassisch eine Flasche Wein oder andere Getränke sind immer ok. Auf dem Land und bei ärmeren Gastgebern kannst du Stifte oder Hefte für die Kinder mitbringen, Salz für Tiere kaufen oder Blockseife. Geld würde ich als Gast eher nicht überreichen.
7. Nimm es als Kompliment (You are fat)
„You are fat“ ist wirklich ein lieb gemeintes Kompliment. Ganz ohne Ironie oder Hintergedanken, einfach nur gesagt: Du siehst toll und gesund aus. Ich habe das ganz oft gehört, vor allem Frauen untereinander sagen sich das.